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Luftobjekte Nummer 19 und 201996

..sie setzt sich in oben genannten Arbeiten mit bereits existierenden Landschaften und Architekturen auseinander, die sie sich aneignete und umformte. Anders ist es bei den Luftobjekten, an denen sie seit 1994 arbeitet. Ein Luftobjekt besteht aus zusammen geschweisstem Plastik und e ... mehr

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Luftobjekte Nummer 19 und 201996

..sie setzt sich in oben genannten Arbeiten mit bereits existierenden Landschaften und Architekturen auseinander, die sie sich aneignete und umformte. Anders ist es bei den Luftobjekten, an denen sie seit 1994 arbeitet. Ein Luftobjekt besteht aus zusammen geschweisstem Plastik und erhält sein Volumen durch die hineingeblasene Luft. Luftobjekte sind dreidimensional, monumental und transparent. Sie bilden eine eigene Form von Architektur. Man blickt durch die äussere Hülle auf das ebenfalls transparente Innere des Objektes und sieht förmlich eine neue Welt. Anthropomorphe Formen werden zu fiktiven Landschaften, die weder betreten noch berührt werden können. Die Innenausstattung dieser Objekte bietet einen Freiraum für Assoziationen und narrative Strukturen, die der Phantasie des Betrachters entspringen. Der Erkennungswert der verschiedenen Formen im Innern eines Luftobjektes beruht auf dem Unbewussten, auf Strukturen, die bekannt sind, ohne dass man sie genau zu identifizieren vermag.

 

Ebenso wichtig wie die Struktur der Luftobjekte ist das Material, aus dem sie geschaffen sind. Der transparente Plastik und die darin gefangene Luft ergeben ein Volumen, das auch im monumentalen Bereich seine Leichtigkeit behält. Sperrigkeit und Gewicht sind aus dem künstlerischen Vokabular Anna Amadios verbannt. Der Herstellungsprozess der Luftobjekte beruht auf komplizierten Rechnungen, nach denen, ähnlich wie beim Nähen, ein Schnittmuster ausgearbeitet und zugeschnitten wird. Die Kanten, die Nähte sozusagen, werden mit einem Bügeleisen zusammen geschweisst, und mit Hilfe eines Föhns wird Luft in die noch leblose Hülle geblasen. Dass ein Objekt zerplatzt, dass Schweissstellen reissen und dass winzig kleine Löcher die Luft wieder austreten lassen, gehört zum Risiko, da Strukturen, die unter Druck stehen, andere Formen annehmen.

 

Forschen und Ausprobieren, Berechnen und Entwickeln bilden die oft langwierige Basisarbeit für die Objekte. Das erste Aufblasen des Luftobjektes kommt einem Überraschungsmoment gleich. Plötzlich bildet es eine eigene Architektur im Raum..

 

Text Hedy Graber
 

Ausstellungsfotografie Serge Hasenböhler
 

(im Zusammenhang mit der Ausstellung in der Kunsthalle Palazzo Liestal, Basel, Gruppenausstellung mit Daniele Buetti)

Luftobjekte Nummer 19 und 20

Luftobjekte Nummer 19 und 20 |1996 |Polyäthylen

Luftobjekt Nummer 19, Detail

Luftobjekt Nummer 19, Detail |1996 |Polyäthylen

Luftobjekt Nummer 19

Luftobjekt Nummer 19 |1996 |Polyäthylen |270 x 300 x 600 cm [H B T]

Luftobjekt Nummer 19, Detail

Luftobjekt Nummer 19, Detail |1996 |Polyäthylen

Luftobjekt Nummer 19, Detail

Luftobjekt Nummer 19, Detail |1996 |Polyäthylen

Luftobjekte Nummer 19 und 20
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